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Die 7 größten HiFi-Sünden - Hifi-Sünde Nr. 3

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Hifi-Sünde Nr. 3

CDs "naturrein" hören

Die Sache beginnt mit der Frage: "Hat jemand eine CD in der Tasche?" In der Regel wird sofort eine Disc herausgeholt. Es ist dabei vollkommen egal, ob diese schon hundertmal gespielt wurde oder noch jungfräulich ist. Auch das Label oder die Musikgattung spielen keinerlei Rolle. Rein in den Player, dessen Preis und technische Beschaffenheit ebenfalls nebensächlich sind. Nach dem kurzen Anspielen flugs die CD herausgenommen und mit einem speziellen Spray, einem dafür gedachten Tuch oder einem entsprechenden Gerätchen behandelt, sofort zurück in den Player und dieselbe Passage bei identischer Lautstärke wiederholt. Es klingt anders, und das zum Teil in einem Ausmaß, dass den Zuhörern der Mund offen steht. Es passiert stehts dasselbe: Stimmen tönen geschmeidiger, schattierungsreicher und in den Sybillanten weniger spitz, HiHats erscheinen mit federnder Noblesse und klingen wie entgratet. Meist gewinnt der Bass sowohl an Fülle wie an Kontur und legt seine brummelige Note ab.

Viele der dem CD-System zugeschriebenen negativen klanglichen Charakteristika wie tonale Kühle oder gar artifizielle Härte sowie räumliche Enge scheinen tatsächlich weniger zu Lasten der digitalen Speicherung an sich, sondern dem Ausleseprozess zu gehen. Diesen zu optimieren, gibt es eine ganze Reihe geeignter Mittelchen. Was man letzlich mit seinen CDs anstellt, um beste Klangqualität von ihnen zu erhalten, scheint uns manchmal weniger entscheidend. Wichtig ist, dass man überhaupt etwas tut. Theorien gibt es viele, warum diese oder jene Maßnahme hilft. Da ist etwa von einer optischen Vergütungsschicht die Rede, die ein Spray aufs Polycarbonat der CD legen soll, um den Ein- und Austritt des Laserstrahls zu erleichtern.

Tatsache ist, dass heute ein klar denkender Mensch ein unvergütetes, das Licht undefiniert ablenkendes und streuendes Kameraobjektiv kaufen würde. Bei der CD dagegen nehmen wir dies kritiklos hin. Andere Hersteller konzentrieren sich auf statische Felder auf der Disc, die durch Anziehung und Abstoßung der Kunststoff-Lasereinheit die Datenauslese erschweren sollen. Das Messgerät wird nicht fündig. Ob original oder behandelt abgespielt, verzeichnet der Bitratenzähler stets dieselbe Datenmenge. Aber das Gehör bemerkt den Unterschied im Bruchteil einer Sekunde. Ihre Hauptquelle in der Anlage ist ebenfalls der CD-Spieler? Dann sollten Sie mal Ihren Discs geeignet zu Leibe rücken.

Probieren Sie´s zum Start doch einfach mal mit einem Microfasertuch aus Ihrem Haushalt. Nehmen Sie eine gar nicht so toll klingende CD und verfahren Sie wie eingangs beschrieben. Sie werden staunen.



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